Close Up Of Woman Wrapping Sandwich In Non Reusable Aluminium Foil; Essen einpacken;
Nehmen sie die Reste vom Restaurantbesuch oder Frühstücksbuffet mit?
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Pro & Kontra ist eine in der STANDARD-Beilage "RONDO" erscheinende Rubrik, die auf humoristische Weise Themen aus dem Alltag diskutiert.

Pro

Am Ende des Vier-Sterne-Hotelfrühstücks verstohlen eine Banane in die Tasche stecken? Oder eine Buttersemmel in eine Serviette wickeln, für später – und sich dabei fühlen wie Hotzenplotz? Nein, darum geht’s nicht. Von derart amateurhaften Vorgehensweisen ist auch dringend abzuraten. Bananen werden schnell zu Gatsch, und Buttersemmeln … Nun, ich bin mir ­sicher, Sie wissen alles über Buttersemmeln.

Die Profis aber, die keine Scheunendrescher sind und vielleicht auch schon auf den Stoffwechsel achten müssen, die haben beim Essengehen das Tuppergschirrl selbstverständlich immer dabei. Ganz nach dem Motto: Den halberten Spinatauflauf heb ich mir für morgen auf, und der g’surte Schweinebauch schmeckt mir übermorgen auch! Seniorinnen und Senioren wissen, wovon ich rede. Die Wirte sind sowieso heilfroh, wenn sie die Restln loswerden, üblicherweise reichen sie bereitwillig Plastikdosen oder Alufolie, wenn man nix mithat. Bei manchen Gasthäusern gehört das als Folklore sogar zum Bezahlvorgang dazu. Stanniol? Zum Wohl! (RONDO, Martin Putschögl, 28.4.2024)

Kontra

Früher bin ich strategisch vorgegangen: Was sich schlecht einpacken lässt oder daheim nicht mehr gut schmecken würde (Salat, Pommes), habe ich im Restaurant zuerst gegessen. Was man gut mitnehmen kann (Schnitzel, Knödel), habe ich mir für den Schluss einer Mahlzeit aufgehoben. ­Irgendwann habe ich bemerkt, dass das den Lokalbesuch sehr traurig gemacht hat, und beschlossen: Schluss damit!

Seit ich beim Essengehen nicht mehr an die Tupperdose in der Tasche denke, habe ich wieder mehr Freude daran. Außerdem: Wer ein kleines Kind hat, bei dem ständig Essen auf dem Boden landet oder aus dem Mund wieder auf den Teller gespuckt wird, der findet sich irgendwann damit ab, dass manchmal halt auch Essen im Mistkübel landet. Natürlich praktizieren wir das nicht im großen Stil, aber man muss die Kirche auch mal im Dorf lassen können. Und seien wir uns ehrlich: Aufgewärmt oder gar kalt – worauf manche Menschen ja sogar schwören – schmeckt das meiste Essen sowieso nicht, schon gar nicht das aus dem Restaurant. (RONDO, Bernadette Redl, 28.4.2024)